Regionale Erwachsenenbildung

GLAUBE - BIBEL - LEBEN

Das Erwachsenenbildungsangebot der Kirchgemeinden in der Region Seeland West

Die Kirchgemeinden in unserer Region bieten Ihnen in jedem Winterhalbjahr einen gemeinsamen Erwachsenenbildungszyklus zu wechselnden Themen an. Relevante, theologisch-existenzielle Themen werden von den beteiligten Pfarrpersonen auf unterschiedliche Art und Weise beleuchtet und vertieft. Die Anlässe können unabhängig voneinander besucht werden.

Das Programm für das Winterhalbjahr 2024/25:

Literaturclub vom 12. März 2025

Abschied und Neubeginn - dass Menschen die alte Heimat verlassen und an einem neuen Ort Fuss zu fassen versuchen, geschieht täglich tausendfach und wohl schon solange wie es überhaupt Menschen gibt. Migration geschieht aus unterschiedlichsten Gründen, im kleinen Privaten genauso wie als "Völkerwanderung" im ganz grossen Rahmen. Sie stellt die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen, ist aber zugleich Treibstoff für bedeutende Entwicklungen und kulturellen Austausch.

Das Thema "Migration" bewegt. Wortwörtlich. Sie hat sich auch literarisch niedergeschlagen. Mit der Exodus-Erzählung bildet eine grosse Migrationserfahrung das Fundament unserer jüdisch-christlichen Tradition. Christlicher Glaube ist Unterwegssein im tiefstmöglichen Sinn: "Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir." (Hebr 13,14)

Der Literaturclub im Rahmen der aktuellen Reihe unserer regionalen Erwachsenenbildung spürt Migrationserfahrungen nach. Wir besprechen zwei von den Teilnehmenden vorgängig gelesene Bücher, welche die Thematik "Migration" in unterschiedlichen Kontexten vertiefen:

Fatma Aydemir, Dschinns (D 2022), 367 S., ISBN 978-3-423-14881-8

Istanbul, 1999. Nach dreissig Jahren in Deutschland erfüllt sich Hüseyin seinen Traum: Eine eigene Wohnung in Istanbul. Doch am Tag des Einzugs stirbt er an einem Herzinfarkt. Als seine Frau und die vier erwachsenen Kinder aus Deutschland zur Beerdigung anreisen, kommen jahrzehntelang verschwiegene Geheimnisse und unverheilte Wunden ans Licht. Vielschichtig und mutig spürt »Dschinns« der Frage nach, was Familie ausmacht. Können wir die Wahrheit ertragen? Oder wird sie am Ende alles zum Einsturz bringen? Fatma Aydemirs grosser Gesellschaftsroman zeichnet das Bild einer deutsch-türkischen Familie, das gegenwärtiger nicht sein könnte.

Plinio Martini, Nicht Anfang und nicht Ende (Originaltitel: "Il fondo del sacco", CH 1970), 236 S., ISBN 978-3-85791-495-9

Hunger, Armut und Allgegenwärtigkeit des Todes treiben Gori um 1927 aus dem kargen Alltag im Maggiatal ins ferne Kalifornien. Zurück lässt er seine erste Liebe, Maddalena, seine Familie und Freunde. Zwanzig Jahre später kehrt Gori, geplagt von nicht endendem Heimweh, in seine Heimat zurück und findet nichts mehr, wie es war. Maddalena ist tot, die Mutter behindert und der Vater alt und gebrechlich geworden. Die in der Ferne ersehnte Heimat ist selbst fremd geworden. Plinio Martini, der 1979 verstorbene Tessiner Autor, schildert wirklichkeitsnah und mit von unterdrücktem Zorn vibrierender Sprache das Leben der armen Bauern aus dem Maggiatal.

 

 

Hier finden Sie die Ausschreibungen der bisherigen Veranstaltungsreihen:

2023/24: ...und jetzt? Glauben und Werte im Fluss. Wege in eine friedliche Zukunft

2022/23: Krieg - Frieden

2021/22: gesund krank, 2. Auflage

2019/20: Geld & Geist

2018/19: Lebenskunst - Sterbenskunst

2017/18: Das Kreuz mit dem Kreuz

 

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